Wie hochsensible Kinder gut begleitet werden können

Hier stelle ich dir einige etwas andere Impulse vor, die sich in meiner Erfahrung besonders bewährt haben:

1. Wertschätzung für Beobachter-Rollen

Hochsensible Kinder möchten oft zuerst beobachten, bevor sie sich beteiligen.
Das ist kein “sozialer Rückstand”, sondern ein wertvolles Talent: Sie scannen die Umgebung genau und entscheiden bewusst, wann sie sich öffnen.
Erzieher:innen und Lehrer:innen dürfen diese Zeit des Beobachtens nicht als Passivität bewerten, sondern als eine Form von kluger Selbstregulation.

2. Verkürzte, klare Ansagen

Zu viele Informationen auf einmal können hochsensible Kinder schnell überfordern.
Kurze, klare Ansagen („Jetzt holen wir die Malfarben.“ statt „Bitte geht jetzt alle leise zum Basteltisch und setzt euch hin, weil wir heute ein schönes Bild malen wollen…“) helfen ihnen, sich besser zu orientieren und reduzieren Stress.

3. Bewusster Umgang mit Lärm und Unruhe

Hochsensible Kinder reagieren besonders stark auf Lautstärke und Unordnung.
Ruhige Ecken, übersichtliche Gruppenräume und Zeiten, in denen auch leises Arbeiten erlaubt ist, können eine große Erleichterung sein.
Auch kleine Rituale wie ein „Ruhelicht“ oder sanfte Hintergrundmusik wirken oft beruhigend.

4. Vorbereitung auf Übergänge

Situationswechsel – etwa von Spielen zu Aufräumen oder von Lernen zu Pausenzeiten – fordern hochsensible Kinder besonders.
Es hilft sehr, Übergänge sanft einzuleiten („In fünf Minuten räumen wir zusammen auf“) und sie sichtbar zu machen (z.B. durch eine Sanduhr oder ein kleines Signal).

5. Feine Antennen für nonverbale Zeichen

Nicht immer sagen hochsensible Kinder offen, wenn ihnen etwas zu viel wird.
Achte auf leise Signale: ein gesenkter Blick, nervöses Nesteln, Rückzug in eine Ecke.
Hier ein kurzer, empathischer Kontakt („Möchtest du kurz eine Pause machen?“) kann schon den entscheidenden Unterschied machen.

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